Kollaboratives Lernen unterstützt sowohl das Lernen als auch die Übernahme metakognitiver Regulation.
Ausgangslage:
Peer-Diskussionen und gemeinsames Problemlösen ermutigen Schüler*innen sowohl den Inhalt als auch die Organisation ihrer gemeinsamen Lernaktivitäten zu diskutieren, was unmittelbar die metakognitive Regulation unterstützt.
Problem:
Schüler*innen haben in offenen und kollaborativen Lernumgebungen oft Schwierigkeiten, spontan adäquate metakognitive Regulationsstrategien anzuwenden.
Aber welche Rolle spielst du als Lehrkraft dabei? Wie kannst du deine Schüler*innen bei der Ausführung metakognitiver Regulationsstrategien in offenen und kollaborativen Lernumgebungen unterstützen?
Lösung:
Lernende können in der Ausführung metakognitiver Regulationsstrategien durch Strukturierungs- und Problem-Scaffolds unterstützt werden. Strukturierungs-Scaffolds zielen darauf ab, die Komplexität der Problemlösung zu reduzieren, indem der Aufgabe zusätzliche Strukturen zugefügt werden. Problem-Scaffolds sind im Vergleich hierzu weniger richtungsweisend und weisen die Schüler*innen darauf hin, Lern- und Regulationsaktivitäten in Betracht zu ziehen, die sie sonst übersehen hätten. De Backer et al. (2016) untersuchten, welche Wirkung Strukturierungs- und Problem-Scaffolds auf die Ausführung metakognitiver Regulationsstrategien haben.
Ergebnisse:
Die Ergebnisse zeigen, dass sowohl Strukturierungs- und Problem-Scaffolds zu einer Nutzung von tiefenorientierten metakognitiven Regulationsstrategien führen, wobei Problem-Scaffolds zu einem deutlich stärkeren Einsatz von tiefenorientierten metakognitiven Regulationsstrategien führen. Problem-Scaffolds unterstützen dabei insbesondere den Einsatz von tiefenorientierten Überwachungsstrategien.
Zusammenfassung:
Strukturierungs- und Problem-Scaffolds unterstützen den Einsatz metakognitiver Regulationsstrategien in kollaborativen Lernumgebungen. Problem-Scaffolds scheinen dabei wirksamer zu sein, was darauf schließen lässt, dass eine Unterstützung, die stärker zum aktiven Denken anregt, effektiver ist, als eine vorgegebene Struktur.
Quelle: De Backer, L., Van Keer, H., & Valcke, M. (2016). Eliciting reciprocal peer-tutoring groups’ metacognitive regulation through structuring and problematizing scaffolds. The Journal of Experimental Education, 84(4), 804-828.
Reflexionsfragen:
Bindest du solche Aktivitäten in deinen Unterricht ein?
Mit welchem Ziel verwendest du diese Aktivitäten?
Bis jetzt noch nicht genutzt!
Binde doch in deiner nächsten Stunde solche Aktivitäten in deinen Unterricht ein. Sprich danach mit deinen Schüler*innen darüber, ob sie die Aktivität hilfreich fanden.
Teile danach gerne deine Erfahrungen mit uns!
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